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In unserem Leben haben wir mit Veränderungen zu tun – ob geplant oder nicht. Oft werden Veränderungen als unangenehme Begleiterscheinungen gesehen. Wir müssen uns neu orientieren und finden uns vielleicht in Situationen wieder, in denen wir bisher noch nicht waren. Ungewohnte Gefühle machen sich bemerkbar: Unsicherheit, vielleicht auch etwas Angst.

Als Kind entdecken wir mit großen Augen die Welt, alles ist neu und fremd. Und wir Kinder sind neugierig, probieren aus und lernen. Weil wir keine andere Wahl haben, aber auch, weil wir Freude empfinden mutig zu sein. Was für uns als Kinder selbstverständlich ist, verlernen wir mit dem Alter. Anfänger:in zu sein hat irgendwann unsere Vorfreude in Hemmung umgewandelt, oft mit dem Resultat, dass wir selten mutig sind, etwas Neues auszuprobieren. Vielleicht liegt das auch daran, dass wir uns als sogenannte Leistungsgesellschaft nicht mehr die Zeit nehmen, geduldig zu scheitern. Dabei ist etwas nicht sofort zu schaffen ein wichtiger Teil der Entwicklung. Sie lernen sich selbst, Ihre Grenzen und Stärken besser kennen.

Ich habe gelernt, dass „Anfängerin“ zu sein ein Geschenk von mir an mich ist. Etwas anzufangen ist nie schlecht und ich trage den Status mit Stolz. Egal ob Rollschuh laufen, Schach spielen, Heimwerken, jede:r hat mal bei null begonnen.

Mut bedeutet, die eigene Komfortzone zu verlassen und sich aus vollem Herzen auf den Weg zu machen. Nicht alles aus Kindertagen können wir behalten. Ich verstehe, dass Purzelbäume ab einem gewissen Alter nicht mehr am Tagesplan stehen, aber ein bisschen kindlichen Mut und Neugier sollten wir uns stets bewahren.

In diesem Sinne sende ich Ihnen beherzte Grüße und genug Mut, um anzufangen.

Christina Wolff-Staudigl